Wir sind ‘N’

Ich hatte in den letzten Wochen die Gelegenheit, mein Buch, Pilgern auf Irisch, an verschiedeneN OrteN vorzustellen. Bei einigeN BuchlesungeN habe ich meine Bücher für die Leserinnen und Leser signieren dürfen. Wenn ich ein Buch signiere, schreibe ich oft den folgenden Spruch ins Buch: “Gottes Segen auf alleN WegeN!” Den Spruch mag ich einfach und er passt gut zum Thema Pilgern.

Bei den ersteN BücherN, die ich signiert habe, habe ich aber einen Schreibfehler gemacht. Jedem deutschen Muttersprachler wäre es aufgefallen, aber mir nicht. Ich habe geschrieben: “Gottes Segen auf alle deine Wege!” Ich habe das ‘N’ vergessen! (Tja, die Präpositionen mit Dativ waren mir immer ein Dorn im Auge). Mit diesem Rechtschreibfehler habe ich mehrere Bücher signiert, ohne dass jemand mir was gesagt hat bzw. mich korrigiert hat.

Erst als ich neulich im Schwabenland Bücher signiert habe, hat jemand sich getraut und mich wegen meines Rechtschreibfehlers (Genitiv, liebe Leute – nicht vergessen!) angesprochen. Ich habe mich bei dieser Person bedankt, musste aber schmunzeln – aus zwei GründeN. Erstens dachte ich an alle Leute, die einen fehlerhaften Segensspruch in ihrem Buch jetzt haben (Relax – Gott wird trotzdem segnen). Zweitens, fand ich es ironisch, dass unbedingt ein Schwabe mich darauf anspricht, dass das ‘N’ fehlt. Die Schwaben vergessen fast immer das ‘N’!!! Zum

Das arabische 'N'
Das arabische ‘N’

Beispiel:  “saga” = sagen; “Fada” = Faden; “Waga” = Wagen. Guckt mal am besten dieses Video von Harald Schmitt an – es ist lustig, und zeigt deutlich, was ich meine….nämlich dass die Schwaben etwas gegen den Buchstaben ‘N’ haben 😉

Seit einigeN MonateN benutzen viele den Buchstaben ‘N’ in der arabischen Schrift als Profilbild bei Facebook oder Twitter. Das arabische ‘N’ zeigt Solidarität mit deN verfolgteN ChristeN in Iraq (‘N’ für ‘Nazarener’ – so bezeichnen arabische Muslime Christen). Die Mitglieder der Terroristengruppe IS haben den arabischen Buchstaben ‘N’ an die Haustüren der Christen geschrieben, um sie als ‘Ungläubige’ zu identifizieren. Viele der Christen in StädteN wie Mossul in Iraq sind dadurch ums Leben gekommen. Als Symbol des Widerstands haben arabische Christen – und inzwischen Christen in aller Welt – übrigens auch Muslime! – eine Kampagne gestartet: “Wir sind ‘N'”. Wir sind diejenigen, die wegen unseres Glaubens verfolgt werden.

Weltweit sind Christen die am meisten verfolgte Glaubensgruppierung.

Heute schreibe ich ein grosses ‘N’ überall in diesem Beitrag, wo eine Präposition mit Dativ vorkommt. Aber nicht nur deswegen. Auch weil ich ‘N’ bin. Ich leide mit meinen SchwesterN und BrüderN, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Wir sind ‘N’. #oneworld

Blessings,
Barry

P.S. Das Thema Widerstand passt zum Thema der Woche – 25 Jahre Mauerfall. Am Sonntag, 09. November, werde ich einen neuen Beitrag dazu schreiben ….ausnahmsweise auf englisch.

 

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